Skip to content Skip to footer

Das absonderliche Weib

S.Nina

Die zeitgenössische Autorin S. Nina schrieb ihr kurzes Drama „Das absonderliche Weib“ 1981, es konnte aber erst dank der Perestrojka 1987 erscheinen und wurde 1989 in Moskau uraufgeführt.

Das Stück kann als eine Parabel von der Zerbrechlichkeit und Schutzlosigkeit der menschlichen Seele verstanden werden, als eine Warnung vor maßloser menschlicher Dummheit und Unreife. Nur dem ersten Anschein nach können wir glauben, die scheinbar dem Irrsinn verfallenen Personen des Stücks seien andere als wir.

Die Autorin öffnet uns den Blick in die eigene Seele als einem Schlachtfeld zwischen dem Guten und dem Bösen.
In ihren Protagonisten, die einander ersetzen, die ihre Masken und Gesichter wechseln, austauschbar werden und schließlich alle menschlichen Züge zu verlieren drohen, zeigt sie den Konflikt zwischen individueller und kollektiver Verantwortung als unterschiedliche Formen des Realitätsverlustes.

Die psychologisch bizarre und surrealistische Sprache von S. Nina hat einen einzigartigen, unverwechselbaren Klang.
Ihre Prosastücke und dramatischen Werke wirken wie kleine Stücke eines sonderbaren Spiegels, in denen unser Leben nicht direkt, sondern in unterschiedlichen Verwandlungen wiedergegeben wird. Sie bedient sich dabei oft skurriler und absurder Darstellungsformen, die den Zuschauer verunsichern und existenzielle Fragen aufwerfen.

Immer jedoch – auch in ihren kürzesten Texten – gelingt es ihr dank einer großen inhaltlichen und sprachlichen Dichte, kritische Lebenssituationen zu beleuchten.
In S. Ninas Werken wird schmerzlich spürbar, welch zerbrechliche Konstruktion die moderne Zivilisation und ihre scheinbaren Sicherheiten in Wahrheit darstellt. Für das Individuum bedeutet diese Erkenntnis Verunsicherung, Orientierungslosigkeit und die Ahnung von der Zerbrechlichkeit des Bewusstseins. Wie leicht kann es unter dem unglaublichen Druck äußerer Ereignisse Risse erleiden.

Besetzung
Das WeibRita Sentner
Lydia PetrownaGabi Thomas
Alexandr IwanowitschHarald Hupp
Elena MaximownaElisabeth Schreiber
Gena EskinRené Beaujean
Olja TscherkasowaMelanie Tümmers, Nadine Schings
BühnenbildTatjana Jurakowa
TechnikWaldemar Faber, Andreas Mischo
IllustrationLena Bulatowa
Plakat, ProgrammheftRené Beaujean
KlangkollageTom Klimant
RegieTatjana Jurakowa
Jahr2000Share

Kommentar hinterlassen